Unser Einstein

schulhund

Unser Schulhund Einstein

Der angestrebte Schulhund ist ein Rüde der Rasse Pfälzer Shepherd. Dabei handelt es sich um eine sehr junge Rasse, die in ihrem Wesen den Australien Shepherds sehr ähnlich ist. Er besitzt einen Ahnenpass des Rassehunde-Zuchtverband Deutschland und konnte schon in der Zuchtfamilie als Welpe Kinder im selben Haushalt positiv kennenlernen. Aus seinem Wurf werden weitere Geschwisterhunde in der tiergestützten Pädagogik bzw. Intervention ausgebildet. Einstein zeichnet sich durch eine freundliche und selbstbewusste Art aus. Anderen Menschen gegenüber ist er sehr aufgeschlossen. Er ist intelligent und verfügt über eine ausgeprägte Bereitschaft, von sich aus mit der Besitzerin zusammenzuarbeiten (will to please). Aus diesen Gründen ist er sehr lernwillig und freut sich über neue Tricks. Er ist sehr geräuschunempfindlich, wodurch eine höhere Lautstärke ihm keinen Stress bereitet. Einstein gehört zusammen mit der Halterin dem Polizei- und Gebrauchshundesportverein Wilhelmshaven an, wo er auch seine Grundausbildung durchläuft und zu einem späteren Zeitpunkt dem Turnierhundesport beitritt.

 

1 Motivation

Verschiedene Studien belegen, dass der Einsatz von Schul- und Lernbegleithunden eine wirkungsvolle Ergänzung des Unterrichts sein kann. Zusätzlich stiege die Konzentration und Motivation der Schüler*innen und  aggressives Verhalte reduziere sich. Darüber hinaus fördert die Anwesenheit eines Hundes Sozialkontakte und Beziehungen zwischen Schüler*innen untereinander, aber auch Lehrer*innen und Schüler*innen.

Der Hund schaffe Vertrauen und sorge für ein besseres Verständnis über das Einhalten aufgestellter Regeln. Im Speziellen ist die Fähigkeit der Hunde, das Verhalten der Menschen im Ganzen intuitiv zu interpretieren, ein großer Vorteil gegenüber den Menschen.

2 Ziele des Einsatzes

Aus den zu entgegnenden Herausforderungen und dem nachweislich positiven Einfluss der Anwesenheit eines Hundes ergeben sich folgende Ziele und pädagogische Schwerpunkte:

-Eine ruhigere Lernatmosphäre soll geschaffen werden.

-Konzentration und Aufmerksamkeit der Schüler*innen soll geschult und gefördert werden.

-Das soziale Miteinander soll gefördert werden.

-Das Regelverständnis der Schüler*innen soll verbessert werden.

-Die Schüler*innen sollen in ihrem Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein  gefördert werden.

-Vorhandene Ängste bei Schüler*innen sollen in Bezug auf Hunde abgebaut           werden. 

3 Begriffsklärung

Der Begriff Schulhund ist zunächst ein Oberbegriff für alle in der Schule eingesetzten Hunde. Sie werden von einer für den pädagogischen Hundeeinsatz ausgebildeten Lehrperson eigenverantwortlich geführt. Die Tiere sind speziell auf ihre Eignung getestet, entsprechend ausgebildet und werden regelmäßig überprüft.

-Schulbesuchshunde – Hunde, die mit ihren Besitzern für einige Stunden an            einem Projekt zum Thema Hund in der Schule teilnehmen.

-Schulbegleithunde – Hunde, die ihre Besitzerin, eine Pädagogin, regelmäßig in die Schule (in Klassen bzw. Gruppen) begleiten.

-Therapiebegleithunde – Hunde, die ihre Besitzerin, eine Therapeutin, regelmäßig in die Schule begleiten. In diesem Konzept geht es für das Mariengymnasium um die Einführung eines Schulbegleithundes. Schulbesuchshunde lehnen wir an unserer Schule nicht grundsätzlich ab. Der Besuch bedarf jedoch immer einer Absprache mit der Schulleitung. 

Der Schulhund kann in den Unterricht durch reine Anwesenheit, aber auch durch aktive Beteiligung integriert werden. Die Pädagogin wird durch den Hund in der Erziehung der Schüler*innen unterstützt. 

4 Einsatzbereiche

In der Pause:

-Hier lernen die Schüler*innen den Umgang mit dem Hund unter Beaufsichtigung  der Hundeführerin.

-Je nachdem, welche Schüler*innen an der Pause teilnehmen, besteht die                Möglichkeit Streitigkeiten ausräumen oder mit den Schüler*innen ins Gespräch  kommen, da hier der Hund schnell eine Brücke baut.

-Für den Hund sind die Pausen wichtig, um Energie abzubauen und eine Bindung  zu den Schüler*innen aufzubauen. 

-Empfehlenswert ist eine Anzahl von zwei bis drei Schüler*nnen. 

-Mit älteren Schüler*innen, (8. Klasse und älter) habe es sich bisher bewährt, dass  die Schüler*innen dem Hund selbstständig einzelne einfache Kunststück beibringen.

-In den Pausen wird dem Hund auch die Möglichkeit gegeben sich zu lösen. 

Im Unterricht:

-Im Unterricht wird Einstein immer wieder in einzelne Unterrichtsphasen            eingebunden. 

-Je nach Altersgruppe kann dies bedeuten, dass der Hund Gruppenphasen startet
 oder beendet, indem er z.B. eine Glocke betätigt. 

-Außerdem kann er zur Gruppeneinteilung benutzt werden oder er wird an bestimmten Orten im Klassenraum platziert. 

-Gerade bei jungen Schüler*innen, die Schwierigkeiten haben, sich die volle  Unterrichtszeit über zu konzentrieren, sind kurze Pausen, in denen der Hund im  Mittelpunkt steht, sinnvoll und dienen hier als eine Art Energizer.

-Die Schüler*innen sind auf einen anderen, motivierenden Sachverhalt fokussiert,
 ohne dass eine kurze Pause zu vermehrter Lautstärke oder andere unerwünschten Handlungen führt.

-Der Hund hat im Klassenraum seine Box/Decke, in/auf der er zur Ruhe kommen     kann und nicht gestört wird.

-Er entscheidet selbstständig, ob und wann er die Decke verlassen und zu einem  Schüler/einer Schülerin gehen möchte.

-Generell sind dem Einsatz des Hundes im Unterricht keine Grenzen gesetzt, solange dies für alle Beteiligten stressfrei abläuft. Hierbei sollte sich die Lehrkraft  stets die Frage stellen: Wie kann der Hund den Lernprozess oder das soziale  Miteinander positiv beeinflussen?

Weitere Einsatzbereiche:

Weitere Einsatzbereiche sind denkbar und können je nach Ausbildung des Hundes zu einem späteren Zeitpunkt ergänzt werden.

5 Organisatorisches

Tabubereiche

Aufgrund hygienischer Gründe und/oder einer hohen Lautstärke, die für den Hund zu viel Stress bedeuten würde, umfassen folgende Bereiche sogenannte bubereiche für den Schulbegleithund: 

  • Sanitätsraum
  • Toilettenanlagen
  • Küche
  • Mensa (in den Mittagszeiten)
    In diesen ist somit auch zu gewährleisten, dass sich beispielsweise ängstliche Schüler*innen oder Kolleg*innen sicher bewegen können.

 

Schüler*innen mit Ängsten

Neben den Tabubereichen innerhalb der Schule gibt es für Schüler*innen mit Ängsten auch Bereiche im Klassenraum, in denen der Hund sich nicht aufhalten darf. Da er in seiner Ausbildung die Einhaltung von Aufenthalts- und Tabubereichen erlernt, sind die Schüler*innen in diesem Bereich der Klasse „sicher“ und können selbst entscheiden, ob und wann sie den Bereich verlassen möchten. Sollten sich die Kinder durch den Raum bewegen, kann der Hund ebenfalls auf seiner Decke abgelegt werden. Sollten weitere Maßnahmen nötig sein, können diese individuell mit den ängstlichen Kindern abgesprochen werden, sodass sie sich sicher fühlen.