
Der Sommernachtstraum ist mit Sicherheit eines der meistgespielten Theaterstücke aller Zeiten. Eigentlich ist es ein Stück für Erwachsene, mit vielen Querverweisen aus der Antike und voller Symbole der Elisabethanischen Zeit.
Aber ist es auch ein Stück für Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren? Das ist unsere Hoffnung und die Absicht unserer Spielfassung, die das Märchenhafte betont, das auch das Magische integriert, und es ist reich an Beispielen für das zeitlos spannende Thema, wie wahre Liebe immer wieder verhindert wird: Ob durch Vereinbarung wie bei Theseus und Hippolyta, ob durch Befehl wie bei Vater Egeus, der über seine Tochter Hermia bestimmt, ob durch Eigensinn wie bei Oberon und Titania, ob durch die Verwirrung der Sinne durch die Zauberblume von Oberon und Puck - überall im Stück finden sich Beispiele, wie die Liebe misslingt. Nur die Handwerker, die zur Hochzeit des Fürstenpaares Theseus und Hippolyta ein Stück aufführen, zeigen, wie im Theater Pyramus und Thisbe zueinander finden. Das macht alle anderen betroffen.
Warum ist das, was in der Kunst so leicht zu zeigen ist, im wahren Leben so schwer? Oder ist Harmonie altmodisch? Unserem Puck gefällt alles Chaos. Er findet es langweilig, wenn es keinen Streit und keine Verwirrung gibt. Vielleicht ist er gerade deshalb die modernste Figur des Stückes.
Der Sommernachtstraum wurde von Shakespeare wahrscheinlich für eine Hochzeit geschrieben, als Mahnung an die Brautleute und auch ans uns alle, alles richtig zu machen. Ob wir etwas daraus lernen, das müssen wir dann letztlich selbst entscheiden.
Es singen und spielen: (in alphabetischer Reihenfolge):
Lysander - Daniel Albers
Hermia - Carolin Ehmann
Puck – Sina Fischer
Theseus, Oberon - Chiara Fleßner
Flaut, Thisbe - Johanna Fürstenwerth
Philostrat, Peter Squenz, Wand - Paula Greve
Hippolyta, Titania - Angélique Honing
Demetrius, Schnock, Löwe - Jannik Klöver
Egeus, Schnuck, der Mann im Mond - Carlo Krause
Helena - Paula Meyer zum Gottesberge
Zettel, Pyramus - Hannah Schmidt
Es musizieren außerdem:
Querflöte - Carolin Ehmann & Angélique Honing
Cello - Paula Meyer zum Gottesberge
Kostüme und Licht - Inge Martin
Inszenierung - Jens Marnowsky
Spielfassung, Musik und Klavier - Jens Marnowsky
Aufführungen am Montag, den 28. und Dienstag, den 29.Oktober 2019 in der Aula das Mariengymnasiums
Eintritt: frei