Besichtigung des Edo Wiemken-Denkmals

27.06.2025 · Dr. Wagner-Kyora

Die Direktorin des Schlossmuseums Jever. Prof. Dr. Antje Sander, führte eine Gruppe von Absolventen des Abiturjahrganges 2025 unter Leitung von Dr. Georg Wagner-Kyora am 23. Juni durch die Restaurierungsbaustelle des Edo Wiemken-Denkmals in der Stadtkirche. 

Besuch Edo-Wiemken Denkmal
Bild: Mariengymnasium

Neben Informationen aus erster Hand zur Baugeschichte des Grabmals und seiner langen Konservierungsgeschichte gab Prof. Sander einen Einblick in die konkreten Messarbeiten, und zwar mit Hilfe der Fachleute vom regionalen Denkmalamt, welche Messungen des Feuchtigkeitsgrades unter den Augen der Schüler:innen ausführten: Das Ergebnis beträgt 78% Luftfeuchtigkeit. Und das sind etwa 20% mehr als die durch einen Feuchtigkeitsregler in der Grabkapelle permanent gehaltenen 60%, welche eine gleichbleibende Raumtemperatur ermöglichen, damit an den aufwändigen Holzaufbauten und Stuckmonumenten sowie -verzierungen keine Schäden durch Verwitterung eintreten. Die höhere Luftfeuchtigkeit innerhalb der Grabkammer sichert das dort befindliche Sargholz vor dem Verfall und auch die sterblichen Überreste der Familie Marias,vulgo: deren Knochen. 

Direktorin Antje Sander geht davon aus, dass weitere höchst aufwändige Messungen, die am kommenden Samstag beginnen, die erforderliche Bausicherheit schaffen werden, um dann die Grabkammer konservatorisch auf einen neuen Stand zu bringen, also den vor mehr als einhundert Jahren entstandenen Deckenriss dort auszubessern. Und vor allem soll auch die Grabruhe der darin Bestatteten wieder würdevoll hergestellt werden. Denn diese ist durch Absenkungen an der Eisenstabumfassung der Kammer in Unordnung gebracht worden, so dass einzelne Holzsärge ihren Inhalt nicht mehr beieinander halten konnten. Es wird sicherlich Maria von Jever sein, die wir bei der Öffnung des einzigen großen Sarges finden werden, davon ist Sander überzeugt, während die Überreste der Familie Wiemken sich in den daneben liegenden kleineren Särgen bis heute ebenfalls erhalten haben. Nachdem die Gebeine also erneut umgebettet worden sind, soll diese neuerliche Bestattung durch eine entsprechende Gedenkfeier in der Jeverschen Öffentlichkeit abgeschlossen werden. 

Den Rundgang um das Grabmonument der Renaissance beschloss ein Blick auf den Grabstein Remmers von Seediek, des Kanzlers von Maria, der ja der Gründer sowohl der Schloss- wie auch unserer Schulbibliothek ist. Anlässlich der laufenden Restaurierungsarbeiten wurde dieser recht stark verwitterte Grabstein ins Innere der Grabkapelle geschafft. Nun erst kann er in unmittelbarere Nähe zum Grab der letzten friesischen Herrscherin angesehen werden, welche Remmer zu Lebzeiten stets eingenommen hatte, um sie gegen äußere Gefahren zu schützen.

Besuch Edo-Wiemken Denkmal
Bild: Mariengymnasium