Politik trifft Schule: Katharina Jensen

14.04.2023 · Ploeger-Lobeck

Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (CDU) zu Besuch am MG Jever

Politik trifft Schule: Katharina Jensen
Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (CDU)

In seinem Jubiläumsjahr lädt das Mariengymnasium im Rahmen der Reihe "Politik trifft Schule" die Landtagsabgeordneten aus dem direkten Umfeld der Schule ein. Den Auftakt hatte vor den Osterferien Frau Sina Beckmann von den Grünen gemacht. Nun war am Freitag, 14.04.2023, die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen aus dem Wangerland am Mariengymnasium Jever zu Gast. Sie diskutierte in der Aula mit den Schüler*innen der Jahrgangsstufe 12 über vielfältige politische Themen, auf die sich die jungen Erwachsenen in ihren Politikkursen mit ihren Lehrkräften Frau Gruhle, Frau Lang, Frau Theiner, Herrn Boës und Herrn Kühn vorbereitet hatten.

Zunächst schilderte Frau Jensen ihren politischen Werdegang, und dass vor allem der politische Umgang mit der hohen Anzahl an geflüchteten Menschen im Jahr 2015 sie dazu motiviert habe, sich selber in einer Partei zu engagieren. Die Kerngebiete, denen sich Frau Jensen in ihrer politischen Arbeit verschrieben hat, nämlich "Häfen und Schifffahrt" sowie "Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz" waren für die Schüler*innen dabei jedoch offenbar weniger interessant als aktuelle bzw. grundsätzliche politische Positionierungen.

In der Einstiegsfrage wurde direkt der Ton für die Diskussion gesetzt, als man wissen wollte, wie Frau Jensen zum Gendern stehe. Die CDU-Abgeordnete positionierte sich klar dagegen, was ihr von Teilen des Publikums deutlichen Applaus einbrachte. Sie betonte jedoch auch, dass es grundsätzlich allen Menschen freigestellt bleiben sollte, wie sie es mit dieser Frage halten.

Die weiteren Fragen, die Frau Jensen zahlreich und bereitwillig beantwortete, konnten von den Schüler*innen mit der App sli.do gestellt und dann mit einer positiven Bewertung versehen werden. Jeweils die drei Fragen mit den meisten positiven Bewertungen erschienen dann sichtbar auf der Leinwand. Der Schulleiter, Herr Ploeger-Lobeck, moderierte dann die populärsten Fragen so, dass ein inhaltlicher Zusammenhang bestehen blieb und thematisch nicht hin und her gesprungen wurde.

Eine längere Diskussionspassage drehte sich um den Wolf, der wieder in Friesland heimisch geworden ist. Frau Jensen machte deutlich, dass sie auf der Seite der landwirtschaftlichen und privaten Tierhalter steht, die nicht nur materiell sondern auch emotional unter den Rissen des Wolfs litten.  

Im weiteren Verlauf positionierte sich Frau Jensen dann klar gegen die Legalisierung von Cannabis und die Protestaktionen der "letzten Generation", aber für eine Abtreibungsmöglichkeit bis zur 12. Schwangerschaftswoche und eine Fortsetzung der Atomkraft. Mit der AfD sah sie zwar inhaltliche Berührungspunkte mit ihrer eigenen Partei, aber aufgrund der im Landtag vertretenen Politiker*innen dieser Partei keine Basis für eine Zusammenarbeit.

Ein wesentlicher Baustein jeder Veranstaltung in der Reihe "Politik trifft Schule" ist die Bildungspolitik. Hier wollten die Schüler*innen wissen, warum man in Niedersachsen drei statt zwei Kursen auf erhöhtem Anforderungsniveau zu belegen hat, ob nicht G8 doch vorteilhaft gegenüber G9 sei und ob man nicht zu einem dreigliedrigen Schulsystem zurückkehren solle. Hier schaltete sich auch Herr Ploeger-Lobeck ein, der berichten konnte, dass die Bundesländer sich hier aktuell um eine Angleichung der Zahl der Abiturfächer bemühten. Frau Jensen rekurrierte hier auf ihre eigene Zeit als Schülerin am MG, mit dem sie sehr gute und schöne Erfahrungen gemacht habe.

Frau Jensen bot an, jederzeit für Anliegen der jungen Menschen offen zu sein. So nahm sie als drängendsten Wunsch den nach einem verbesserten ÖPNV in unserem ländlichen Raum mit nach Hause und hoffentlich auch nach Hannover. Auf der anderen Seite ermutigte Sie die Jugendlichen dazu, die frei zugänglichen Möglichkeiten zu nutzen, sich über die Arbeit im Landtag zu informieren und auch direkte Gesprächskanäle zu nutzen, um eigene Interessen zu formulieren.

Alles in allem zeigten sich die Schüler*innen, Lehrkräfte und der Schulleiter am Ende dankbar für die Gelegenheit, in den direkten Austausch mit der Landtagsabgeordneten gekommen zu sein.