Nachfahren jüdischer Einwohner*innen Jevers am MG

21.04.2023 · MG

In dieser Woche waren über 50 Nachfahren jüdischer Einwohner*innen Jevers aus aller Welt (USA, England, Niederlande, Kanada, Australien, Israel, ...) in Jever zu Gast. Am Mittwochabend kamen diese Nachfahren auch an das Mariengymnasium und berichteten über ihre Familiengeschichten im Rahmen der Veranstaltung "Biographies - Descendants of Jewish residents of Jever speak about their lives". Freundlicherweise haben sich auch mehrere Nachkommen für Besuche und Gespräche am Donnerstag in den Kursen des Jahrgangs 12 und am Freitag in zwei 11. Klassen zur Verfügung gestellt. Der Austausch der Nachfahren mit den Schüler*innen war sehr beeindruckend und bewegend. Wir fühlen uns diesen Menschen in sehr besonderer Weise verbunden und sind dankbar für diesen Besuch.

Nachfahren jüdischer Familien

Der schulisch-geschichtliche Hintergrund der Veranstaltung: 

Beginnend im Jahr 1980 haben sich Schüler*innen unserer Schule in einem gemeinsamen Projekt unter der Begleitung des ehemaligen Vertrauenslehrers Hartmut Peters daran gemacht, die NS-Geschichte der Stadt Jever und des Mariengymnasiums ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, damit diese aufgearbeitet werden konnte. Dies geschah gegen spürbare Widerstände und unter hohem persönlichen Engagement aller Beteiligter. Den bewegenden Höhepunkt stellte 1984 der Besuch 13 jüdischer Menschen in ihrer ehemaligen Heimatstadt Jever dar. Mit dabei waren damals bereits Kinder und Enkel dieser Überlebenden. Völlig zurecht wurde die Projektgruppe für ihr Wirken 1986 mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet.